Wiens Vergessene Friedhöfe

Friedhof Sankt Marx

Wer an Mozart denkt, dem fallen sicherlich gleich seine bekanntesten Musikwerke ein, wie die "Zauberflöte",  die "Hochzeit des Figaro" oder ebenso die Stadt Salzburg und natürlich die Original Mozartkugeln, weltweit bekannt und beliebt sind.

Aber wo ist eigentlich der Wolfgang Amadeus begraben? In Wien, in Salzburg oder in einer anderen Stadt?

Das Grab des weltbekannten Musikers, welcher am 5. Dezember 1791 in Wien verstarb, befindet sich tatsächlich in Österreichs Hauptstadt und zwar im dritten Wiener Gemeindebezirk am Sankt Marxer Friedhof. Dieser Gottesacker ist übrigens der  einzigen noch verbliebenen Biedermeier-Friedhof in Wien.

Der Friedhof bietet weit mehr als „nur“ das Grab des verstorbenen Komponisten und Musiker. Ende des 19. Jahrhunderts fanden hier die letzten Beisetzungen statt. Seither schlummert der Friedhof im Dornröschenschlaf.

 

Das Gelände ist als öffentliche Parkanlage frei zugänglich und wird von der Stadt Wien betreut; laufend finden Restaurierungsarbeiten an den historischen Grabsteinen statt. Die meisten Wege sind breit und so kann man bequem durch die einzelnen Abteilungen wandern. Es finden sich aber auch einige Parzellen, welche von der Natur komplett zurückerobert und mit Sträuchern, Büschen und Bäume verwachsen sind. Es ist ein sehr spezielles Gefühl, wenn man durch das Unterholz schlüpft und zwischen den Sträuchern die überdeckten Grabsteine und Heiligenfiguren entdeckt, Es wirkt fast so, als taucht man in einen verwunschenen Märchenwald ein. (Lukas Arnold)


Jüdischer Friedhof Währing

Im 18. Wiener Gemeindebezirk befindet sich der jüdische Friedhof Währing, der 1784 eröffnet worden war. Er war die Hauptbegrabungsstätte der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien. Nach knapp 100 Jahren wurde der Friedhof 1880 geschlossen.

Seither verfällt er zunehmend: Die Grabsteine fallen um und überall wachsen Sträucher und Büsche. In den letzten Jahren stürzten immer wieder marode Bäume um, was dazu führte, dass aufgrund der mangelnden Sicherheit der Friedhof für die Öffentlichkeit geschlossen ist. Betreut wird die Anlage von der Israelitischen Kultusgemeinde. Freiwillige Helfer sorgen dafür, dass die Grabsteine regelmäßig vom Bewuchs befreit werden und die Wege begehbar bleiben. Ungefähr einmal im Monat werden geführte Führungen durch den historischen Friedhof angeboten. (Lukas Arnold)


Alter Jüdischer Friedhof am Zentralfriedhof

Der Wiener Zentralfriedhof zählt zu den größten Friedhöfen in Europa. Ein Teil des großen Areals umfasst den „Alten Jüdischen Friedhof". Besucht man diese Parzellen, dann wird das Bild durch umgestürzte, überwucherte Grabsteine geprägt. Interessant sind auch die verbliebenen Beschädigungen an so manchen Grabsteinen, die aus dem Zweiten Weltkrieg stammen, als der Friedhof zwischen den Fronten geriet, ebenso sind die Spuren von Bombentrichter aus dieser Zeit erhalten geblieben.

 

Faszinierend ist, dass heute gelegentlich auch tierische Besucher, wie beispielsweise Rehe, hier in diesem ruhigen Areal auftauchen; allerdings liegt dies nicht an den historischen Grabsteinen, sondern an dem hohen, saftigen Gras, welches

hier ungestört wächst. (Lukas Arnold)